Hinweis: Dieser Beitrag kann Affiliatelinks erhalten. Das bedeutet, ich erhalte eine Provision, wenn du etwas über diesen Link kaufst. Das verursacht dir keine zusätzlichen Kosten. Klick hier, um mehr zu erfahren.

Als Selbstständiger kümmerst du dich um alle Unternehmensbereiche: Marketing, Vertrieb, und neben vielen weiteren Unternehmensbereichen eben auch um deine Finanzen. Ein Thema, das oft zu kurz kommt und mit dem sich viele nicht gerne auseinandersetzen – doch das muss nicht sein!

Zahlen sind nicht jedermanns Sache, das ist ganz klar. Doch vernachlässigen kannst du deine Finanzen auch nicht – spätestens bei der Steuer musst du dich damit befassen. Und das ist gut so, denn mit einigen, wenigen Tipps, kannst du dir finanzielle Freiheiten aufbauen und das Thema viel gelassener sehen.

Mit einigen, wenigen Eckpunkten, macht es dir künftig Spaß, an deinen finanziellen Themen zu arbeiten. Darüber hinaus kannst du beruhigt schlafen, weil du dir sicher bist, dass du genügend Spielraum für geplante und ungeplante Ausgaben eingeplant hast, um z.B. deine Steuern am Ende des Monats oder Quartals zu zahlen.

In diesem Beitrag schauen wir uns nicht nur einige der Finanz-Grundlagen für Selbstständige an, sondern auch einige Empfehlungen für die Budgetierung deines Gewinns. Bist du bereit? Dann lass uns starten.

Diese Tipps für Selbstständige könnten dir auch gefallen:

So verwaltest du deine Finanzen in der Selbstständigkeit

Ich möchte erst über einige Grundlagen sprechen, bevor wir uns anschauen, wie du deinen Gewinn so unterteilen kannst, dass du dir ein Finanzpolster aufbaust und dich auf deine Finanzen verlassen kannst.

Private und geschäftliche Konten trennen

Bevor wir in das WIE einsteigen, müssen wir über ein ganz wichtiges, grundlegendes Thema sprechen: Trenne private und geschäftliche Finanzen.

Das bedeutet, trenne deine privaten und deine geschäftlichen Konten.

Alle Einnahmen und Ausgaben, die du im Rahmen deiner Selbstständigkeit verzeichnest, laufen über dein Geschäftskonto.

All deine privaten Einnahmen und Ausgaben laufen über ein separates, dein privates Konto. Wie du dein Geld privat verwaltest, wofür du es ausgibst und wie viel du sparst, hat nichts mit deinen Unternehmensfinanzen zu tun.

Durch diese Trennung behältst du den Überblick über alle Aktivitäten in deinem Unternehmen, übersiehst keine Einnahmen oder Ausgaben und kannst deine Finanzen sehr viel besser managen.

Zudem weißt du, nach Abschluss deiner Buchhaltung, wie viel Geld du denn nun wirklich privat zur Verfügung hast. Denn nicht alles, was sich auf deinem Geschäftskonto befindet, steht dir zur freien Verfügung, doch dazu später mehr.

Die meisten Banken haben getrennte Angebote für private und geschäftliche Konten. So darf man nicht einfach irgendein Konto eröffnen und das für geschäftliche Zwecke nutzen, sondern es gibt Konten für Selbstständige, Freelancer und Unternehmen.

Ich nutze als Geschäftskonto das Angebot von Kontist. Sie haben nicht nur einen tollen Support, sondern auch eine Schnittstelle zu meiner Buchhaltungssoftware und sind digital sehr gut aufgestellt.

Verwende eine Buchhaltungssoftware

Eine weitere Grundlage ist die Verwendung einer Buchhaltungssoftware. Das ist eine Software, in der du alle Einnahmen und Ausgaben dokumentierst.

Dadurch behältst du nicht nur den Überblick, sondern kannst darüber meist auch Themen wie die Umsatzsteuererklärung per Knopfdruck erledigen. Ebenso bekommst du Zugriff auf zahlreiche Berichte, kannst Belege mit deinen Kontoaktivitäten abgleichen, dort deine Rechnungen erstellen und so vieles mehr.

Eine gute Buchhaltungssoftware ist Gold wert und nimmt dir unheimlich viel Arbeit ab.

Ich war einige Jahre bei Debitoor, bin vor etwa einem Jahr aber zu Lexoffice gewechselt. Das hatte den Grund, dass Lexoffice bessere Schnittstellen zu anderen Softwareprodukten, die ich gerne nutze, anbietet.

Beide Anbieter sind klasse und darüber hinaus gibt es noch viele weitere Anbieter für Buchhaltungssoftware. Es lohnt sich, bereits früh in ein solches Tool zu investieren.

Verschaffe dir einen Überblick über deine Einnahmen, Ausgaben und deinen Gewinn

Sobald die Grundlagen stehen, erledigst du deine Buchhaltung in regelmäßigen Abständen (alle 2 oder 4 Wochen) und verschaffst dir darüber auch einen Überblick über deine Finanzen.

Welche Einnahmen hattest du und wie sind diese entstanden?

Welche Ausgaben hattest du? Waren sie sinnvoll investiert oder kannst du sie in den kommenden Monaten ein Stück weit reduzieren?

Nach Abzug aller Ausgaben, welcher (vorläufige) Gewinn bleibt übrig?

Im ersten Schritt dokumentiere erst einmal all deine Zahlen und betrachte deine Ergebnisse. Danach arbeiten wir mit deinem vorläufigen Gewinn weiter.

Das ist übrigens auch super hilfreich für deine Zielsetzung. Betrachte deine weniger erfolgreichen Projekte und feiere deine großen Erfolge. Was kannst du in den kommenden Monaten tun, um noch erfolgreicher zu werden?

Budgetiere deinen Gewinn

Das, was nach Abzug deiner Ausgaben von deinen Einnahmen übrig bleibt, ist noch nicht dein Einkommen.

Du könntest dir das zwar jetzt alles als Gehalt auszahlen, doch das führt künftig zu ziemlich viel Stress, wenn es dann darum geht Steuern zu zahlen oder in dein Unternehmen zu investieren.

Du brauchst Geld für all diese Themen, nicht nur dein Gehalt.

Stattdessen unterteilst du deinen vorläufigen Gewinn nun in weitere Bereiche. Du kannst diese Bereiche als Unterkonten betrachten. Je nachdem, bei welchem Anbieter du dein Geschäftskonto hast, kannst du das Geld dann auch tatsächlich auf Unterkonten verschieben.

Bereich 1: Steuern.

Lege einen angemessen Anteil deines Gewinns für die Steuer beiseite. Beachte dabei alle Steuern, die du voraussichtlich zahlen musst. Dazu zählt nicht nur deine Einkommenssteuer, sondern auch die Umsatzsteuer, die Gewerbesteuer und evtl. weitere Steuern.

Berechne einen Prozentanteil deines Gewinns, den du zu diesem Zweck beiseite legst.

Wie viel das exakt ist, weißt du immer erst nach Abschluss des Geschäftsjahres. Nach einer kurzen Recherche kannst du jedoch grob kalkulieren, wie hoch deine Steuern in diesem Jahr sein werden.

Es ist nicht schlimm, wenn du etwas mehr beiseite legst. Ich handhabe das immer gerne so und freue mich dann über einen Überschuss am Jahresende. Damit fühle ich mich wohler, als wenn ich am Jahresende noch etwas zuzahlen muss.

Wenn du möchtest, kannst du hier auch weitere Rücklagen schaffen für Versicherungen & Co.

Bereich 2: Investitionsbudget.

Wie viel Geld möchtest du beiseite legen, um es wieder in dein Unternehmen zu investieren?

Dieses Geld nutzt du, um es in deine Weiterbildung, Werbung oder andere Projekte zu investieren, die dein Unternehmen weiterbringen.

Das eigene Investitionsbudget zu kennen, macht es dir leichter langfristig zu planen und die Durchführbarkeit einzelner Maßnahmen zu prüfen.

Vielleicht hast du auch schon einige Ideen, die du gerne angehen würdest oder einen Coach, denn du gerne buchen würdest, doch du hast dir noch nie ausgerechnet, ob die Durchführung wirklich finanzierbar ist.

Wenn du dein Investitionsbudget kennst, erleichtert dir das die Entscheidung.

Bereich 3: Sparen.

Welchen Prozentsatz deines Gewinns legst du beiseite, um dir eine Rücklage aufzubauen?

Selbst, wenn du aktuell nur wenig verdienst, wähle mindestens 5%. Es kann sein, dass das jeden Monat nur ein kleiner Betrag ist. Doch dadurch baust du dir Monat für Monat ein immer stärker werdendes, finanzielles Polster auf.

Dieses Geld kannst du nicht nur für ungeplante, finanzielle Herausforderungen nutzen, sondern auch gezielt investieren, falls du einmal eine sehr hohe Investition tätigst.

Hin und wieder entstehen Situationen mit denen man vorher einfach nicht rechnen konnte. Im Positiven wie im Negativen. Ein finanzieller Puffer ermöglicht es deinem Unternehmen Risiken abzumildern und gleichzeitig unerwartete Chancen zu nutzen.

Bereich 4: Dein Gehalt.

Zu guter letzt: Wie viel Prozent dieses Gewinns zahlst du dir als Gehalt aus?

Die meisten Unternehmer gehen hier nicht über 50%. Das bedeutet, maximal die Hälfte deines Gewinns, stehen dir zur freien Verfügung. Das ist das Geld, was du dir auszahlen kannst.

Das ist dein Gehalt. Das ist das Geld, dass du nun zur freien Verfügung hast. Vergiss dabei aber auch nicht, dich als Selbstständiger rechtzeitig um deine Altersvorsorge zu kümmern. Bei Arbeitnehmern wird die Rentenversicherung direkt vom Lohn abgezogen. Also Selbstständiger musst du dich selbst darum kümmern.

Das sind vier große Kategorien, in die ich den Gewinn mindestens unterteilen würde. Darüber hinaus kannst du weitere Unterkonten einführen. Am Ende sollten diese vier Bereiche natürlich 100% ergeben.

Warum Budgetieren so wertvoll ist

Wenn es gut läuft, muss man aber nicht Budgetieren, oder?

Ich sehe das anders. Durch eine klare Aufteilung deines Gewinns, baust du dir finanzielle Freiheiten auf, die dir so vieles ermöglichen.

In dein Unternehmen zu investieren, in dich und dein Know-How zu investieren ist essentiell, um zu wachsen. Egal, ob es gerade gut läuft oder du schon einmal bessere Zeiten erlebt hast.

Wenn du dein Budget entsprechend verwaltest, musst du in Zukunft nicht mehr darauf hoffen, dass du deine Investition schnell wieder erwirtschaftest, weil du das Geld hast, dass du investierst.

Du brauchst auch keine Sorge mehr zu haben, ob du die Steuer am Ende des Jahres zahlen kannst. Auch dafür hast du vorgesorgt.

Das alles macht das Thema Finanzen so viel entspannter und gibt dir viele Sicherheiten. Du weißt, wie viel Geld du für was ausgeben kannst. Du weißt, welche Ausgaben auf dich zukommen und du weißt, dass du in dein Unternehmen investieren kannst.

Darüber hinaus kannst du natürlich noch weitere Budgets anlegen. Du hast nun die grundlegenden Budgets kennengelernt, die ich in jedem Fall verwenden würde.

Du möchtest mehr über dieses Prinzip erfahren? Im Buch Profit First von Mike M ichalowicz geht es genau um diese Grundlagen. Er geht darauf ein, wie er die Einnahmen in Unternehmen mit unterschiedlicher Umsatzstärke verwaltet und aufteilt.